PinkPanorama Festival

Endlich ist es wieder soweit: Das PinkPanorama Festival startet vom 13. bis 16. November in Luzern!  Dieses Jahr können wir uns wieder auf grossartige queere Filme freuen, die berühren, überraschen und zum Nachdenken anregen. Wir hatten die besondere Gelegenheit, mit Manuel Bamert – dem Präsidenten und kreativen Kopf hinter dem Festival – zu sprechen! Im folgenden Interview teilt er spannende Einblicke und Highlights des Programms.

 

Was macht das diesjährige Festival einzigartig? Gibt es besondere Themen oder Programmpunkte, die du hervorheben möchtest?

«Mit unserem sorgfältig kuratierten Programm zielen wir auf grösstmögliche Vielfalt – und das beweisen wir dieses Jahr ganz besonders: Wir zeigen eine Liebesgeschichte zum Thema Asexualität – und einen provokativen, pornografischen Spielfilm. Wir zeigen einen Dokumentarfilm über den Kinderwunsch eines Frauenpaars – und eine Romcom über ein alterndes schwules Paar. Wir zeigen zwei Kurzfilmprogramme, die das ganze queere Spektrum abdecken – und zusätzlich das äusserst bemerkenswerte Werk El Mártir über einen jungen Mann, der seine Sexualität anhand von Heiligenfiguren erkundet und dabei eine masochistische Neigung entwickelt.»


Welche Filmschaffende wenden sich mit ihren Projekten an euch?

«Wir nehmen Filme aus der ganzen Welt entgegen, vom Abschlussfilm bis hin zu Produktionen bekannter Filmschaffender. Wichtig ist, dass uns die Filme qualitativ überzeugen, nicht älter als 2-3 Jahre sind und insgesamt einen guten Mix für verschiedene Zielgruppen bieten.»


Welche Rolle spielt die Community bei der Gestaltung des Festivals und der Auswahl der Programmpunkte?

«Enorm wichtig ist uns das Drumherum: Unser Festival bietet der Community jedes Jahr einen Treffpunkt, der in die ganze Zentralschweiz ausstrahlt. Und wir lieben es, unser Publikum jeweils mit einem unkonventionellen Rahmenprogramm zu überraschen. Im Zentrum steht traditionsgemäss unsere PinkBar – daneben organisieren wir dieses Mal ein queeres Bingo, ein Slow Speeddating, ein Queer-Salsa-Tanzkurs, einen Drag-Schmink-Workshop und natürlich unsere legendäre Abschlussparty. Sie steht dieses Jahr unter dem Motto «Too Much» und das Beste: der Eintritt ist frei. Das ist unser Abschlussgeschenk an die Community.»


Wie geht das Festival mit der Vielfalt innerhalb der queeren Community um, und wie wird dies in den Filmen reflektiert?

«Bei der Auswahl der Filme schauen wir genau darauf, dass wir unterschiedliche Ansprüche abdecken. Wir wollen nicht bloss ein Festival für Filme mit homosexuellem Inhalt sein, sondern eine möglichst grosse Vielfalt an queeren Lebensweisen zeigen. Über solche Fragen tauschen wir uns dann jeweils auch in Podiumsgesprächen und Referaten aus, die wir begleitend zu den Filmvorführungen organisieren. Gute Beispiele dafür sind das Inputreferat einer Filmhistorikerin zum Thema «Queer European Cinema» begleitend zum Film «Flee» am Dienstag, 12. November; oder das Gespräch zum eindrücklichen Dokumentarfilm «Baldiga» über die schwule Subkultur im Berlin der 1970er-Jahre am Freitag, 15. November.»

 

Wie seht ihr eure Rolle bei der Schaffung von mehr Sichtbarkeit für LGBTQ-Geschichten in der Filmindustrie?

«Das PinkPanorama Filmfestival bringt jeweils queere Filme nach Luzern, die sonst in der ganzen Zentralschweiz nirgends zu sehen wären. Uns ist es wichtig, dass diese Filme einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden und in öffentlichen Räumen zu sehen sind. Wir verstehen uns als aktiven Teil der lokalen Kulturszene – und das schon seit 23 Jahren.»